Es ist etwa 20 Uhr als ich nach Hause komme. Als ich die Wohnungstür öffne, sehe ich, wie Karl-Heinz eine Karotte aus dem Fenster hält. Das zählt glücklicherweise zu den eher weniger lauten Freizeitbeschäftigungen, denen er so nachgeht, denn ein bisschen Ruhe könnte ich jetzt nach diesem anstrengenden Tag durchaus gebrauchen. Der Vollständigkeit halber frage ich: „Was machst du da?“ „Wonach sieht’s denn aus?“, fragt er, als handle es sich um eine Selbstverständlichkeit. „Misst du die Luftfeuchtigkeit in Carotin?“, versuche ich es. „So ein Quatsch!“, ruft Karl-Heinz. „Du kommst auf Ideen. Ich teste natürlich, ob und inwiefern sich der Geruch und die Farbe von Karotten auf das Wetter auswirken.“ Ich denke kurz nach. „Und?“, frage ich ihn erwartungsvoll anschauend. „Mh…nö.“, antwortet Karl-Heinz. Ich gehe in die Küche. Dort gibt es hoffentlich noch Gebäck.