Schilder für Später

Am in «Gedanke des Tages» von maik
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Es gibt ja die Semiotik, die Wissenschaft, die sich mit Zeichensystemen befasst. Und dann gibt es da noch die Atomsemiotik. Die hat noch ein ganz anderes Problem.

Atomkraftwerke produzieren radioaktive Abfälle. Das ist schlecht, denn diese liegen nur im Weg rum und müssen irgendwo hin (ein bisschen wie Abiturienten). Achja und sie strahlen böse(Abiturienten strahlen auch, aber nicht böse). Daher wird dieser Atommüll in Endlager verfrachtet, wo er möglichst lange unangetastet rumliegen soll. Diese Endlager sind meist irgendwo tief in der Erde. Wie verhindert man jetzt aber über viele Generationen, dass niemand daherkommt und anfängt, an den Endlagern herumzubuddeln? Radioaktives Zeugs hört nicht auf radioaktiv zu sein, die Strahlung wird nur schwächer. Erst nach ungefähr 100.000 Jahren haben radioaktive Abfälle die Strahlungskraft von Natur-Uran.

Nun befassen sich Atomsemiotiker damit, geeignete Schilder zu erstellen, die Menschen in zehntausenden Jahren noch eindeutig als Hinweise für Gefahr erkennen können. Das bedeutet zum einen, Schilder aus einem Material zu entwerfen, das nach so langer Zeit noch hält (vielleicht aus so Bändern, die Socken zusammenhalten oder Preisschilder, die sonst auf Büchern kleben - das hält ewig), aber zum anderen auch, eine Symbolik zu finden, die die Menschen (falls es überhaupt noch welche gibt) dann noch verstehen. Die Menschheit wandelt sich in 100.000 Jahren natürlich gesellschaftlich und kulturell sehr stark. Welches Piktogramm bedeutet nach dieser langen Zeit immer noch "Pfoten weg! Gefährlich"?

Es gibt auch noch interessante Berufe heutzutage. Die Abiturienten sollten sich ein Beispiel daran nehmen.