Der Sockias
Anmerkung an das Lektorat: auch wenn manche Träume eine tiefere Bedeutung haben mögen oder ein Weg sind, über den das Unterbewusstsein mit uns Kontakt aufnimmt, sind die meisten doch schlicht und ergreifend Schmarrn. Es wird daher davon abgeraten wertvolle Lebenszeit mit dem Analysieren oder Interpretieren dieser zu verschwenden (wie auch bei Actionfilmen und Memes).
Neulich hatte ich mal wieder einen ziemlich sinnlosen Traum. Zwar träumt man ja angeblich 5-6 mal in jeder Nacht und die meisten dieser Träume sind sicherlich total sinnlos, aber ich erinnere mich selten mit so einer Klarheit an sie.
In dem Traum war ich eine Socke und mein Bruder auch. Wir waren ein Paar Socken, fragt mich nicht wieso. Auf jeden Fall waren wir dreckig und mussten gewaschen werden. Deshalb wurden wir in die Waschmaschine gesteckt, zusammen mit der anderen Schmutzwäsche.
So weit ist das (bis auf den ungewöhnlichen Blickwinkel) ja noch alles ziemlich normal. Aber als die Waschmaschine und das Wasser langsam zu uns aufstieg geschah etwas schreckliches. Ein langer Arm, einem Tentakel ähnlich, schälte sich aus der dunklen Brühe und umschlang mich. Er zog und zerrte an mir und so sehr ich mich auch an meinen Bruder klammerte, war ich doch zu schwach und wurde von dem Monster unter Wasser gezogen. Ich kämpfte weiter gegen den Arm an, bis mir die Kräfte schwanden.
Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich in einer Art Röhre. Sie verlief horizontal und war zum Teil mit Wasser gefüllt. An den Rändern waren Ufer gebildet von Flusen, Taschentüchern, Münzen, Sicherheitsnadeln und anderem Allerlei, das anscheinend hierhin gespült worden war. Ich sah mich um und versuchte zu entscheiden, in welche Richtung ich gehen sollte. Doch noch während ich mich umsah glitt ein Stück der Röhrenwand zur Seite und eine Stimme flüsterte aus dem jenseitigen Schatten. "Hey, hier drüben! Komm schnell rein, bevor der Gnampf wiederkommt."
Da ich von Natur aus ein vertrauensvoller (fast naiver) Strumpf war, folgte ich der Stimme und schritt ins Dunkel. Hinter mir schwang die Röhrenwand mit einem quietschenden Knirschen zurück und es war vollends duster. Doch dann gewöhnten sich meine Augen (oder womit Socken halt so sehen) an die Finsternis und ich erkannte, das mir ein gestreifter Kniestrumpf gegenüberstand.
Wir befanden uns anscheinend in einer weiteren Röhre, die die erste beinhaltete, aber größer war. Sie war gefüllt mit Kabeln und Drähten, auf denen wir auch standen. Nachdem ich mich eine Weile umgesehen hatte drehte mein Gegenüber sich um und ging entlang der Röhre davon. Da ich nicht alleine zurück bleiben wollte, folgte ich ihm.